PerformerInnen:
Nanny Burry & Benjamin Sunarjo
Ida Sons & Franziska Bark-Hagen
Maria Kühnen & Freunde
Andreas Kühne
Sabina Maler
Rebecca Härtner & Catia Costa & Freundin
Saima Sägesser
Petolas Douradas (Shorley)
Erika Garcia Paulino
Nora & Lele Baumann
Melchior Rohrer
Doris Allrich
Carolina Jaroch & TeilnehmerInnen von animalcoach.ch
Flavio De Lorenzi
Claudette Ebnoether
Mica Ostermeier
Zusätzliche PerformerInnen:
Zufällige Park-BesucherInnen
oder vorbei Spazierende
Assistenz, Kamera:
René Hofstetter
Kamera: Suzana Richle, Sara Lüscher, Mirzlekid
Kuratorin: Maricruz Peñaloza
Foto: Stephan Achermann
Sonne, Herbstanfang, Rauchschwaden im klaren Himmelblau, gepafft aus Mündern von Stehenden, von lederschuhtagenden Abwartenden, einige tragen Schuhe aus Stoff, es ist warm. Runde Tische mit Metallstühlen positioniert im Park, auf dem Platz, weg von den Bäumen, im weiteren Raum, der Boden holzig, neu. Kinder, viele verschieden grosse Kinder, spielen, ohne den Spielplatz zu sehen, der wie Kunst aussieht, nicht wie ein Spielplatz. Netze, Seil zwischen den Stangen, die für Kinder dortstehen, die sie nicht sehen. Denn sie fallen um, extra manchmal, sie schreien, sie sind laut. Sie sind präsent die Kinder. Die Älteren schirmen mit der Hand ihr Gesicht ab um sehen zu können, so was Blödes. Die Sonne scheint.
Wann beginnt sowas? Wann weiss man dass es begonnen hat?
Ein gelber Schlauch, eine Frau die wickelt, selber trägt sie die Hosen auch gelb, den Pulli schwarz. Ihr wird geholfen, der Gummiwurm entrollt, ein Mann in Fischerhosen, sie staunen die Kinder in ihren gestreiften Pullis. Sprühnebel aus dem Schlauch, zu Boden geworfen ein Schatten aus Wasser. Der Hahn leckt, das Wasser läuft aus, was will man tun, der Fischerhosenmann versucht zu retten, ob er es absichtlich nicht schafft, frage ich mich.
Kollektiv soll man zum Turm, nach oben, schwindlig, Höhe, an der Sonne und in dieser dünnen Luft. Der Turm ein Käfig, eine überdimensio-nierte, gefangene Schraube. Hunde, Rottweiler, Pudel, ein Dobermann, ein Mops und Herrchen, Frauchen, verbeugen sich, verbiegen sich, füttern häppchenweise Belohnung an die felligen Freunde, Kimba heisst eine Freundin. Was soll sowas?
Am Turm, die Kinder, mit aufgepolsterter Brust, zum kleinen Spiderman gepumpt, neben ihm Superman, klein, dünn. Das Treppenmuster stört, es ist unwohl, wir stehen, wir warten, stauen uns auf und keiner weiss warum. Was gehört dazu, wann falle ich ins Zwischen, ins Luftige? Drehe mich nach oben, langsam, erblicke, wie sie schläft, die Prinzessin unten im Gras, unten am Turm, nicht obendrin gefangen , im Kreis gefangen, im Kreis aus weissrotem Absperrband. Schlafend mit Kissen im Goldkleid, traumreiche Bewegungen im Gras.
Ein Fest wie im Sommer unten, am Brunnen, mit Bändern geschmückt, Schweden oder so. Ein Essen und ein Trinken, gerne wollen dort mehr Leute sitzen, Durst ist. Während der Schlauch, der gelbe, mit der Frau, unten dunkelspritzt am Holzboden.
Ein Fischer, der nicht fischt, daür mit einer Rute am Brunnen sitzt. Jetzt lachen sie die Kinder, aufgebrochen um zu sehen ob es Fische hat, unten. Weiter weg ein Zelt, Frauen mit dicken Schuhen und grauen Pelzohren über den Köpfen, sie sind mit Feuer beschäftigt, mit Zelten, Bäume die Natur suggerieren wo Menschen sind. Fragen werden laut, laute Fragen, nach Bedeutung und Meinung. Wo beginnt performativer Raum? Ich durchschreite ihn, immer, heute.
Der Käfig, der umschliesst, trägt Schlösser, die für Herzen stehen, für Menschen die in Zusammenschlüssen leben, Beteuerung durch Beobachter wollen. Was gehört dazu was gehört dazwischen? Realität bleibt Wahrnehmung. Die Kräne, die gelben und roten, sind zu gross, zu viele, die Wälder sind ferner. Sie sprechen dort drüben von Zeitverschiebung, vom Thema, von der Lust sich von sich selber zu distanzieren. Durch Wahrnehmung des Äusseren, dessen was passiert und was nicht passiert. Die Prinzessin trägt keine Schuhe mehr.
Gleich bei der Treppe sagen sie, dass das Auge des Betrachters die Ausstellung bestimmt, ein Auge wählt aus, es bestimmt nicht. Es legt sich auf Dinge, nicht auf alle, die Hunde! Die Hunde fressen immer noch aus den Händen ihrer Besitzerinnen.
Wenn auch der sagt, es braucht das Absurde, den Kontrast, den Stoss, damit gemerkt wird, was ernst ist, was Spiel, was gehört dazu? Wo bleiben wir zwischendrin?
Der Schatten auf dem man steht wird länger, er wirft sich in die Bäume, auf die Grünflächen, es knallt. Erschrocken steh ich immer noch oben, der lange Käfig bewegt sich, ich sehe, dass ich schwanke, leicht, kontinuierlich. Schreit nicht so laut, Pingong, Kinder, wieder die Kleinen, ohne Schläger, mit Ball, ping pong. Zufällige Ereignisse, zusammengeschaufelt zu sinnigem Irrsinn, verzogen durch Initianten und gespickt mit Persönlichkeiten. Wann ist Wirklichkeit wirklich ohne blass zu sein, im Gesicht. Ich brauche fremde Effekte, Schall und Knallmomente im Schweben, im Alleinsein, kein Wort habe ich gesprochen. Der Käfer auf der Treppe, ein grüner, flacher Stinkkäfer sitzt auf der metallenen Treppe und bleibt. Weil er dort hinzugehören scheint bleibt er liegen.
Dania Sulzer